Die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann zu Besuch bei der EZG

 

Am 25.08.2020 trafen sich eine Abordnung der EZG-Führung mit der Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann zu einem informellen Austausch bezüglich der Auswirkungen der Corona-Krise und zu den zukünftigen Herausforderungen für die Landwirte. Anhand der Preisentwicklung für Ferkel und für Mastschweine sowie der Umsatzentwicklung der EZG konnte Frau Connemann verdeutlicht werden, dass die Absatzkrise den Mitgliedern monatlich 5,5 Mio. Euro Umsatz kostet und somit bisher im laufenden Jahr rund 22 Mio. Euro an Einnahmen fehlen.

Mit der vorrübergehenden Schließung des Tönnies Schlachthofes in Rheda seien auch bei der EZG enorme Probleme bei der Vermarktung der Schlachtschweine aufgetreten; die Überhänge konnten aber mittlerweile abgebaut werden. Auf Unverständnis stößt bei den EZG- Verantwortlichen allerdings die Forderung nach regionalen Schlachthöfen, also in jedem Landkreis ein Schlachthof. Dabei stellt sich die Frage, ob es überhaupt einen Unternehmer gibt der sich zutraut, einen solchen Schlachthof wirtschaftlich zu betreiben? Diese Forderung aus der Politik wurde daher als reiner Populismus bewertet.
Auch die Abschaffung der Werkverträge, nur in der Fleischbranche, wurde als populärer Schnellschuss bewertet und stark kritisiert. Frau Connemann pflichtete den Aussagen bei und betonte, dass dieses Gesetz noch Änderungen braucht. Die Qualität der Arbeitsplätze würde durch die Abschaffung der Zeitarbeit und der Werkverträge nicht verbessert werden. Keine Zweifel ließen die Gesprächsteilnehmer daran, dass für die Mitarbeiter ein guter Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden muss. Die aufgetretenen Probleme sind in allen Schlachthöfen relevant, auch in den Ländern, die ohne Werkverträge arbeiten.
Die Verantwortlichen der EZG stellten auch die Frage, ob die Landwirtschaft in der derzeitigen Form politisch überhaupt noch gewollt ist? Als Beispiel wurde das Kastenstand-Urteil genannt. Für viele Sauenhalter sind die erforderlichen Investitionen wirtschaftlich nicht darstellbar und bedeuten die Aufgabe der Ferkelproduktion. Für investitionswillige Landwirte stellt die notwendige Baugenehmigung eine hohe Hürde dar. Ohne Änderung der Baugesetzgebung seien die Genehmigungen nicht möglich. Letztendlich stelle sich dann auch die Frage, wer die Mehrkosten bezahle, der Erzeuger oder der Verbraucher? Die Beantwortung der Frage blieb offen.

Frau Connemann versprach den Gesprächsteilnehmern sich aktiv für die Bedeutung der Landwirtschaft zur Sicherung der Ernährung einzusetzen. Dies möchte Sie im Grundgesetz verankern.
Bei allen angesprochenen Themen bestand zwischen der Bundestagsabgeordneten und der EZG-Führung eine Übereinstimmung. Insgesamt vermittelte Frau Connemann mit sehr viel Detailwissen die Gewissheit, dass sie die hiesigen Landwirte bestmöglich im Bundestag vertritt. Dazu wünschen wir Ihr weiterhin viel Erfolg.

 

von links: Bernd Terhalle, Jan-Dirk Beckmann, Jens Suren-Schmits, Gerd Lüken, Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann, Bürgermeister Wilhelm Helmer